Millimeterarbeit

Das schönste Boot, Nik4er 2025

Das war echt ätzend knapp.

Also: das schnellste Boot in seiner jeweiligen Kategorie, das kriegt man schon irgendwie erfasst (da braucht’s ja letztlich nur eine Stoppuhr).

Aber das hier ist der Nikolausvierer der Mainzer Ruder-Gesellschaft. Bei dem es schon auch um das am nikolausigst dekorierte Boot geht!

Und da war das Rennen in diesem Jahr tatsächlich irgendwie spannender, als 2024.

Also … unmissverständlich haben sich die Schneemänner des Mainzer Ruder-Vereins in die engere Wahl gerudert.
Auch die Darmstädter Strapse vom Neptun sind gut angekommen.

Aber die bunten Girlanden der RG Speyer haben es den Schiedsrichtern dann doch extrem angetan.

Der Oscar für das schönste Boot also wurde nach Speyer vergeben. Die Startnummer 37 hatte GANZ KNAPP die notwendigen Sympathiepunkte eingesammelt, weil sonst wär’s nämlich die Startnummer 56 aus Limburg geworden, die als “Polarexpress” auf die vier Kilometer lange Strecke gerudert war.

Die “vier Kilometer” müssen extra betont werden, weil … nun ja … in den vergangenen Jahren war die Strecke wohl nicht immer wirklich vier Kilometer lang. Da wurde jahrelang an der Autobahn über der Schiersteiner Brücke herum gebaut, was zur Folge hatte, dass wir unsere Streckenführung unter dieser Brücke mehrfach geschmeidig an die jeweils aktuelle Baustellensituation anpassen mussten. Haben wir gemacht, niemand hat sich beschwert.
Aber 2025 schrie alles nach den originalen vier Kilometern! Heißt ja schließlich auch NikolausVIERER.

Und dann streikte das Motorboot. Also … wenn wir schon endlich wieder die Original-Strecke vorlegen wollten, die viele unserer Gäste gar nicht mehr kennen (Kinder, wie die Zeit vergeht …), dann sollten wir ja schon DEUTLICH SICHTBAR unsere Wendeboje setzen (ein Akt, für den Sven und Michael SEIT JAHREN unser Motorboot einsetzen).

Ging aber nicht.

Im vergangenen Jahr war uns unser Motorboot einfach abgehauen – Tau gerissen, Boot treibt ab. Wir brauchten zwei erfahrene Ruderboot-Mannschaften, um das Motorboot (via Ruderbooten) zu bergen. In diesem Jahr wollte das Motorboot einfach erst gar nicht starten.

In den frühen Morgenstunden heulte der Motor so laut, dass er im ganzen Revier zu hören war, allein: Er trieb kein Boot an. Daraufhin stieß Sven in vergleichbarer Lautstärke das Sch….-Wort aus seinen Lungen. Was noch weiter zu hören war, als zuvor der Motor des röhrenden Bootes; was letztlich aber auch nichts nutzte.

Long Story short: Ulrike, Matthias und Doris, die im Regattabüro über Startzeiten, Startnummern und Bootsbesatzungen wachten, erklärten ungefähr 150 Mal, dass die grüne Tonne bei Kilometer „ungefähr 505,6“ unsere heutige Wendeboje sei, also die, um die man herumzurudern habe.
ALLERHERZLICHSTEN DANK AN DIE ANDERE RHEINSEITE: Wenn uns so ein Motorboot-Malheur noch einmal passieren sollte, mögen wir uns doch bitte an die Kameraden in Wiesbaden-Biebrich wenden! Die hätten uns gerne mit einem Motorboot ausgeholfen, um die Wendeboje zu setzen.
Darauf kommen wir gerne zurück!

Ulrike, Doris und Matthias schickten 91 Boote auf die Strecke, die zum ersten Mal Start und Ziel an derselben Stelle hatte und raus bis zur Spitze der Rettbergsaue und wieder zurück führte. Dieser neue Wendepunkt bot auch Nadja mal eine neue Perspektive, die jedes Jahr – in diesem Jahr mit Michel – darüber wacht, dass niemand vor der Boje wendet und das in teils spektakulären Fotos festhält.

Aber kommen wir zu den elementaren Dingen dieses Tages!

Das schnellste Boot über die vier Kilometer und über alle Bootsklassen hinweg kommt aus Speyer: Klaas Pietsch, Tom Lasse Pietsch, Thomas Dieckgerdes, Michael Fiala sowie Canan Dockendorf auf dem Steuerplatz schafften die Strecke in 16 Minuten, 10 Sekunden!

Da gratulieren wir herzlich!

Und dann gibt es natürlich all die anderen Gewinner!

Text: Christoph Hartung / Fotos: Nadja Schenck, Stefan Kortenbusch, Christoph Hartung