Johannes und das Glück aus Trier

Deutsche Jugendmeisterschaften 2025 – U23/U19/U17

Tatsächlich war die MRG dieses Jahr bei allen oben genannten Meisterschaften mit mindestens einem Boot am Start. Von der Reihenfolge der Finalläufe gesehen, war Katja Beerscht im Frauen-Einer die Erste. Am Start waren 21 Frauen-Einer gewesen und mit Aurelia Janzen aus Rostock auch gleich noch eine Olympiateilnehmerin aus Paris. So hatten Katja im Vorlauf zehn Sekunden gefehlt, um direkt ins Halbfinale zu kommen; der Umweg über den Hoffnungslauf war angesagt, in dem sie mit Platz 2 den Einzug in das Halbfinale sicherstellen konnte. Dort reichte es leider nur zu Platz 5 und damit dem Einzug in das B-Finale, das sie mit Platz 2 und damit Gesamtrang 8 von 21 Booten abschließen konnte.

Johannes Haag hatte dieses Jahr das Pech, dass sein geplanter Partner im Lgw. Doppelzweier der 15/16 Jährigen drei Tage vor dem Start der Meisterschaften vom Fahrrad gestürzt war und anschließend den Arm in Gips hatte.
Die Angst war groß, ob alles Training umsonst war, aber bei einem Blick in das Meldeergebnis ist uns ein Einerfahrer aus Trier (Jan Sommer) aufgefallen, der sofort angesprochen wurde. Der freute sich riesig, weil er aus dem vereinseigenen Zweier wegen schlechterer Technik ausgebootet worden war und eigentlich keinen Einer fahren wollte.
Als wir am Mittwoch in Köln ankamen, wurde das Boot aus Speyer aufgeriggert und die zwei Jungs saßen das erste Mal gemeinsam im Boot. Die Kombination war auf Anhieb schlagkräftig und konnte sich von Rennen zu Rennen steigern. So konnte in dem Feld von 18 Booten ein Gegner nach dem anderen aus dem Wettkampf geworfen werden, unter anderem auch das Vereinsboot aus Trier, was für Jan eine Genugtuung war. Mit einem unglaublich starken Rennen im Hoffnungslauf qualifizierte sich der Doppelzweier für das Halbfinale und war gesichert am Finaltag dabei. Für das Finale A waren die Gegner aber zu stark und der Doppelzweier sicherte sich einen hervorragenden 3. Platz in einem packenden Finale mit 1/10 Vorsprung vor den nächsten Gegnern.

Nicht ganz so weit kam unser Junior A (17/18 Jahre) Jakob Gürsesli. Nachdem Jakob in München bei der ersten Juniorenregatta noch im Lgw. Einer gestartet war und ihm das Gewichtmachen vor dem Rennen zu viel wurde, mussten wir bei den “Schweren” nach einem Partner Ausschau halten. Dies war mit Leon Roden aus Bernkastel erfolgreich und die Zweierkombination steigerte sich von Regatta zu Regatta, sodass ein Start bei der DM sinnvoll erschien. Auch in Köln wuchsen die Beiden über sich hinaus, was in dem 27-Boote-Feld auch nötig war. Schon in den Vorläufen war zu merken, was es bedeutet, mit Gegnern zu fahren, die um Plätze bei der Junioren-WM kämpfen. Also musste auch unser Boot hier in den Hoffnungslauf, um sich für einen Platz im Halbfinale zu qualifizieren, was aber letztendlich funktioniert. Da bei 27 Booten drei Halbfinale gefahren werden, reichte nur ein Platz unter den ersten vier Plätzen, um weiter zu kommen. Dies schafften die zwei im Verhältnis zu den Gegner sehr leichgewichtigen Ruderer aber leider nicht und verabschiedeten sich mit Platz 5 aus dem Wettkampf.

Eine schwierige Saison war es auch für Emil Neumeyer. Nachdem er über den Winter an einigen Trainingsmaßnahmen des Landestrainers teilgenommen hatte und in verschiedenen Booten saß, hat sein Partner im Zweier Ohne drei Wochen vor den Meisterschaften aufgegeben. Nach kurzer Rücksprache haben wir entschieden, dass Emil dieses Jahr im Einer bei der Deutschen Meisterschaft antreten soll, weil für weitere Projekte die Zeit im Training zu knapp wurde. Da Emil aus dem vergangen Jahr Erfahrung im Einer mitbrachte, war es nicht die schlechteste Lösung. So hatte er es in Köln mit 24 Gegnern zu tun, die zum großen Teil ein Jahr älter waren. Auf den zweiten Platz im Vorlauf folgte der erste Platz im Hoffnungslauf und damit der Einzug in das Halbfinale. Hier benötigte Emil einen dritten Platz zum Einzug in das A-Finale, was zu einem harten Kampf wurde.
Die Plätze eins und zwei waren relativ schnell enteilt, aber um den dritten Platz gab es einen packenden Bord-an-Bord Kampf. 500 Meter vor dem Ziel lag Emil noch zurück und kämpfte sich Zentimeterweise an dem Gegner vorbei, bis dieser wenige Meter vor dem Ziel entkräftet aufgab. So stand Emil als jüngster Teilnehmer im A-Finale und hatte eine kaum lösbare Aufgabe vor sich.
Die Taktik für das A-Finale hatte gar nicht mehr funktioniert, da die Gegner wesentlich stärker waren und Emil kam auf Rang 6 von 25 Startern ins Ziel.

Insgesamt haben alle teilnehmenden Sportler/in die MRG hervorragend bei den Meisterschaften vertreten und im Wesentlichen ihre Ziele erreicht oder sogar übertroffen. Gerade weil die Junioren alle als jüngerer Jahrgang in den Feldern unterwegs waren, kann die Saison 2026 kommen!

Text und Fotos: Peter Plötz